Begeisterung allenthalben hinterließen das bayrisch-ukrainische Duo MATRIA bei ihrem musikalischen Besuch in Mölln. Matthias Schriefl und Tamara Lukasheva verbanden die unterschiedlichen Volksmusiktraditionen der Alpen und Karparten in einem virtuosen Spiel von Gesang und Instrumenten, und entführten ihr Publikum dabei immer auch in ganz andere Stilrichtungen. Klassische Volkslieder entglitten bisweilen mit einem jazzigen Piano, einem groovenden Alphorn und einem coolen Flügelhornsound, untermalt von mitreißenden Jodlern, die beide Bergwelten verbanden.
Dass traditionelle Volkslieder derart modern und krass erklingen können, überraschte vor allem die Schülerinnen und Schüler der Till-Eulenspiegel-Schule und des BBZ Mölln. Sie ließen sich in den vormittäglichen Schulkonzerten von diesen ungewohnten und unerwarteten Klängen völlig einfangen.
So hatte MATRIA musikalisch ein leichtes Spiel, die junge Zuhörerschaft zum Mitmachen zu bewegen und auch ins Gespräch zu kommen. Während in der Grundschule vor allem die Blechblasinstrumente und natürlich das eindrucksvolle Spiel des Alphorns als Beispiel für die universelle Naturtonreihe im Fokus des Interesses standen, wurden im BBZ viele Fragen zur Musik und zur gesellschaftlichen Situation in der Ukraine gestellt. Was ist Kultur? Was bedeutet Musik im Krieg? Dabei sorgte die Anwesenheit einiger geflüchteter ukrainischer junger Frauen in den Gesprächsphasen für direkte Bezüge zum Gehörten. Aber auch die Volkskunst des Jodelns wurde thematisiert und gemeinsam ausprobiert oder über Jazz als Musikstil gefachsimpelt.
Ermöglicht hatte diesen spannende Kulturaustausch Jörg-Rüdiger Geschke über das Programm ‚SHARE MY MUSIC‘, mit Unterstützung der Partnerschaft für Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg im Rahmen des Bundesprogramms ‚Demokratie leben!‘.
Das erfahrene Abendpublikum im Stadthauptmannshof empfand die Musikdarbietung von Matthias Schriefl und Tamara Lukasheva beim gemeinsamen Abendkonzert des Fördervereins der Möllner Folksfeste und der Stiftung Herzogtum Lauenburg als ebenso bereichernd, wie zuvor die Möllner Schülerinnen und Schüler. Deutlich war zu spüren, dass der besondere Sound wirklich gefiel. Das Duo und seine Performance wurden enthusiastisch gefeiert.