16. Möllner Folksfest verklingt nach zwei Jahren mit internationalen Klängen aus Europa und der Welt

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16. Möllner Folksfest - NEUSTART KULTUR
Mit zwei Schulkonzerten ist das 16. Möllner Folksfest am vergangenen Montag endgültig zu Ende gegangen, coronabedingt nach zwei Festivaljahren. Programmchef Jörg-Rüdiger Geschke blickt zufrieden auf den Verlauf des musikalischen Wochenendes unter dem Motto „WeltKlangEuropa“: „Wir konnten endlich wieder internationale Musiker in Mölln begrüßen und unserem Publikum europäischen Musiktraditionen neben Deutschland auch aus Dänemark, Polen, Tschechien und Italien präsentieren“, sagte Geschke mit Blick auf die vielen Einschränkungen, denen das 16. Möllner Folksfest im vergangenen Jahr gegenüberstand. Das Publikum im Möllner Stadthauptmannshof genoss die beiden Festivalabende sichtlich und honorierte die vielfältigen musikalischen Beiträge und Stile, die von verzaubernder Zithermusik über schwungvoll traditionelle Tanzweisen, leisen Volksliedern, in jiddischer Sprache gesungenen politischen Liedern bis zu bodenständigem Swing und Bluegrass aus dem Melting-Pod Amerika reichte. Der Schwerpunkt lag in diesem Jahr aber auf der Durchdringung musikalischer Traditionen im Schmelztiegel Europa, beispielhaft auch im Projekt „Pomore“ mit der Musik der Pommern aus Deutschland, Polen und der Ukraine.

Das norditalienische Trio „KmZero“ begeisterte mit musikalischem Können und Charme © Dieter Kahler

Dass internationale Musiker dabei immer auch voneinander lernen und miteinander musizieren können, bewies am zweiten Festivalabend der gemeinsame Auftritt von Jörg-Rüdiger Geschke mit dem böhmischen Zitherspieler Michal Müller und dem norditalienische Trio „KmZero“. In Solostücken und gemeinsamen Arrangements präsentierten sie norddeutsche, tschechische und friaulische Melodien mit großer Spielfreude. Diese wurde auch auf einer Stippvisite beim Bürgerfest zum 75. Landesgeburtstag auf der Festaktbühne am Schloss Gottorf in Schleswig präsentiert, als besonderer Folksfestgruß aus Mölln.

Auch die für die Festivalorganisatoren so wichtige politische Komponente fehlte auf dem 16. Möllner Folksfest nicht. Daniel Kahn und Christian Dawid präsentierten zum Ausklang des ersten Abends ihr Klezmer-Programm „Freedom is a Verb“ mit kraftvoll vorgetragenen, politisch aufrüttelnden Liedern aus unterschiedlichen Epochen vor dem Hintergrund eindrucksvoller Projektionen der jüdischen Künstlerin Yeva Lapsker. Kaum stillsitzen konnte das Publikum bei den Tanzmelodien der dänischen Gruppe „Mads Hansens Kapel“ oder der niedersächsischen Band „Front Porch Picking“ mit fetzigen Arrangements von echter Vintage-Musik aus Amerika.

Daniel Kahn und Christian Dawid setzten mit ihrem Klezmerprogramm „Freedom is a Verb“ politische Akzente auf dem Folksfest © Dieter Kahler

Eingerahmt waren die Festivalabende vom Schulmusikprogramm „Share my Music“, dass fester Bestandteil eines jeden Möllner Folksfestes ist. So besuchte die „Mads Hansens Kapel“ die Till-Eulenspielgel-Grundschule in Mölln, Zitherspieler Michal Müller die Grundschulen Ratzeburg und Sterley und das Trio „KmZero“ das Möllner Marion-Dönhoff-Gymnasium. Auch Daniel Kahn schloss sich an und gab ein Gastspiel im Berufsbildungszentrum Mölln, das zu intensivem Austausch über Glaube, Kunst und Identität mit den Schüler*innen führte.

Rückblickend auf das 16. Möllner Folksfest, das sich völlig ungeplant zu einer zweijährigen Musikreise entwickelte, mit teilweise ganz kleinem Publikum, mit weltmusikalischen Online-Formaten, durchaus auch mit Kopfschmerzen bei den Organisatoren, die sich Corona trotzend aber nie unterkriegen ließen, sagte Programmchef Jörg-Rüdiger Geschke: „Es war das außergewöhnlichste Festival der fast 30-jährigen Folksfestgeschichte. Dass wir nach all den Widrigkeiten zu so einem wunderbaren Abschluss finden konnten, verdanken wir neben all den ehrenamtlichen Helfer*innen vor allem auch dem Bundesprogramm NEUSTART KULTUR.“

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